Klostermedizin

Alles begann mit der Klostermedizin
Benedikt von Nursia war der Gründer des Benediktinerordens und Vater des abendländischen Mönchtums. Er legte im 6. Jahrhundert in seinen Ordensregeln fest, dass die wichtigste Aufgabe der Mönchsgemeinschaft in der Krankenpflege bestehen sollte.
Die Mönche verfassten eigene Arzneibücher mit Rezepturen aus ihren umfassenden Kräutergärten. Eines der bekanntesten Werke der Klostermedizin, „Physica“, stammt von Hildegard von Bingen. Darin beschreibt sie die Wirkung und Anwendung von über 200 Heilpflanzen.
Ein Ausflug in die altbewährte Naturheilkunde lohnt sich immer wieder auch in unserer modernen Zeit:
Wer sich einmal selbst in der Klostermedizin versuchen möchte, kann dies ganz einfach bei der Herstellung eines Medizinalweins machen.
Für einen solchen „Vinum medicatum“ benötigt man ein verschließbares 1 Liter Glas, einige Kräuter oder Wurzeln und einen guten Wein. Da diese Arzneiweine kein Genussmittel sind, sondern eine Wirksamkeit besitzen, sollen nur bei Bedarf maximal 3 x tgl. 2cl eingenommen werden. Für Diabetiker, Kinder, in der Schwangerschaft und Stillzeit sind diese Weine nicht geeignet
„Schlafwein" zur Beruhigung
1 Liter süßer Rotwein (z.B. Portwein), 10g Baldrianwurzeln, 4 Hopfendolden, 1 Handvoll Melisse, 1-2 TL Johanniskraut, 1-2 TL Lavendelblüten, 1 Stange Zimt
Alle Zutaten zerkleinern, mit Rotwein übergießen und etwa 2 Wochen ziehen lassen und dann abseihen. Bei Bedarf 1x tgl. 2cl vor dem Schlafengehen.
„Wermutwein" zur inneren Reinigung
500ml säuerlicher Weißwein, 100g Honig, 7g Wermut, 5g Tausendguldenkraut, 8g Minze
Den Wein erhitzen und den Honig darin auflösen. Abkühlen lassen, die Kräuter damit übergießen und einigen Stunden ziehen lassen. Abseihen und in die Flasche füllen. Dunkel und gekühlt gelagert ist er 2-3 Wochen haltbar.
Jeden 3. Tag morgens auf nüchternen Magen 2cl einnehmen.